Es sind herausfordernde Zeiten für den E-Commerce. Verbraucher achten immer stärker auf Preise, denn Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit erhöhen den Druck. Gleichzeitig kämpfen Online-Händler und Logistikunternehmen mit steigenden Betriebskosten, insbesondere auf der letzten Meile. Diese letzte Meile macht 2023 satte 53 % der gesamten E-Commerce-Versandkosten aus. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2018.
Da die Nachfrage nach Online-Shopping weiter wächst, solltest du Wege finden, die Kosten der letzten Meile unter Kontrolle zu halten. Schließlich wird es immer schwieriger, preissensible Kunden zufriedenzustellen und gleichzeitig profitabel zu bleiben.
Doch wie kannst du das erreichen?
Die Lösung: Setze auf Außer-Haus-Zustellungen (Out of Home Delivery, kurz OOH) und biete deinen Kunden diese Möglichkeit proaktiv an.
Indem du Außer-Haus-Zustellungen förderst, senkst du deine Versandkosten im Schnitt um 10 %. Gleichzeitig steigerst du das Liefererlebnis für deine Kunden.
Erfahre in diesem Blogartikel mehr darüber, wie du die Versandkosten für dein E-Commerce-Geschäft senken kannst:
- E-Commerce-Lieferungen sind teurer denn je
- Außer-Haus-Zustellung als günstigste Versandoption
- Versandkosten senken, ohne das Kundenerlebnis zu beeinträchtigen
- Wie Wehkamp mit Außer-Haus-Zustellungen das Einkommen maximierte
- Versandkosten durch Außer-Haus-Zustellungen senken
- Warum Einzelhändler, die OOH anbieten, der Konkurrenz voraus sind
E-Commerce-Lieferungen sind teurer denn je
Da die Zustellung auf der letzten Meile mehr als die Hälfte der gesamten E-Commerce-Versandkosten ausmacht, stehen sowohl Paketdienste als auch Händler unter Druck, in kosteneffizientere Versandlösungen zu investieren und gleichzeitig den sich ändernden Lieferbedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Das chaotische Marktgeschehen und die wirtschaftlichen Unsicherheiten haben das Ausgabeverhalten der Menschen stark verändert. Die Preissensibilität ist in allen Märkten hoch, dennoch suchen Kunden weiterhin nach einem ausgewogenen Verhältnis von Preis und Leistung im Kundenerlebnis, anstatt nur den niedrigsten Preis zu bezahlen.
Unsere Studie: Außer-Haus-Zustellungen in 2024 zeigt, dass die Versandkosten für 85 % der Online-Käufer der wichtigste Faktor bei der Kaufentscheidung bleiben. Gleichzeitig beeinflusst jedoch eine schlechte fürhere Liefererfahrung 77 % der Käufer dazu, ein Produkt bei einem anderen Anbieter zu erwerben.
Für Händler bedeutet das, dass die Wahl des Paketdienstes allein auf Basis des Preises unerwartete Kosten mit sich bringen kann, wie z. B. den Verlust von Stammkunden durch schlechte Liefererfahrungen.
Außer-Haus-Zustellungen helfen dir, die Versandkosten auf zwei Arten im Rahmen zu halten:
- Günstigere Versandtarife und höhere Conversion
Paketdienste bieten in der Regel günstigere Tarife für OOH-Lieferoptionen an. Du kannst diese Einsparungen nutzen, um mehr Kunden zu gewinnen, indem du beim Checkout preisgünstige Versandoptionen anbietest. - Weniger fehlgeschlagene und wiederholte Zustellversuche
Mit einer nahezu 100%igen Erfolgsquote bei der Zustellung helfen OOH-Optionen dir, unnötige Zusatzkosten zu vermeiden, die durch wiederholte Versuche oder fehlgeschlagene Lieferungen entstehen. Das verbessert gleichzeitig das Kundenerlebnis.
Außer-Haus-Zustellung als günstigste Versandoption
Außer-Haus-Zustelloptionen helfen Paketdiensten, effizienter zu arbeiten, da sie die Anzahl der notwendigen Zustellungen verringern. Da OOH effizienter ist als Zustellungen an die Haustür, investieren viele Paketdienste massiv in den Ausbau dieser Netzwerke. Allein 2023 ist die Anzahl der Paketstationen in Europa um 29 % und die Zahl der Abholpunkte/Filialen um 6 % gestiegen.
„Es ist unsere Aufgabe, das effizienteste Netzwerk aufzubauen und sicherzustellen, dass wir auch in Zukunft alle Pakete zustellen können. Gleichzeitig müssen wir Faktoren wie Arbeitskräftemangel, steigende Kosten und die Notwendigkeit von mehr Nachhaltigkeit berücksichtigen. Eine Paketstation kann all diese Herausforderungen lösen, da die Zustellung an Paketstationen letztendlich effizienter ist als die Zustellung an die Haustür.“ – Matthijs Pluimers, Lead Parcel Lockers bei PostNL
Da die Zustellung an Paketstationen kosteneffizienter ist als an einzelne Haushalte, bieten Paketdienst OOH-Optionen in der Regel zu niedrigeren Preisen an. Das gibt dir als Händler die Flexibilität, deine Versandkosten zu senken und Kunden mit günstigen Versandoptionen zu locken.
Laut unserer jüngsten Studie würden über die Hälfte der Kunden (51 %) OOH-Lieferungen wählen, wenn sie dadurch weniger für den Versand zahlen müssten.
Außer-Haus-Zustellung kostet 10 % weniger als Hauszustellung
Obwohl die Versandkosten je nach Markt und Paketdienst variieren, zeigen unsere Daten, dass Online-Händler im Durchschnitt 10 Cent pro Euro sparen können, wenn Kunden sich beim Checkout für eine Außer-Haus-Zustellung entscheiden. In Ländern mit hoher Akzeptanz wie Frankreich, wo 77 % der Käufer OOH-Zustellungen mindestens einmal genutzt haben, können Händler sogar bis zu 30 Cent pro Euro sparen.
Das klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht nach viel, aber wenn du 1.000 Pakete pro Woche versendest, ergibt das jährliche Einsparungen von 5.200 €. Und das noch bevor zusätzliche Einsparungen berücksichtigt werden, wie z. B. die Reduzierung von Zusatzgebühren durch wiederholte oder fehlgeschlagene Zustellversuche.
Mehr Kunden gewinnen, indem du günstigere Versandoptionen anbietest
Mit niedrigeren Einstiegskosten können Händler OOH-Zustelloptionen nutzen, um die Versandpreise beim Checkout zu senken. Laut unserer jüngsten Studie sind die Versandkosten für 85 % der Online-Käufer der wichtigste Faktor bei der Kaufentscheidung.
Die Daten zeigen, dass zwar 78 % der Käufer die Hauszustellung bevorzugen, wenn die Kosten gleich sind. Doch 71 % wechseln ihre Präferenz zur Außer-Haus-Zustellung, wenn diese deutlich günstiger ist als die Hauszustellung.
Online-Händler, die Außer-Haus-Zustellungen im Checkout bewerben, können Kunden mit günstigen Versandpreisen locken, was wiederum die Verkaufszahlen steigert:
„Wir haben einen A/B-Test durchgeführt, bei dem wir die Reihenfolge der Lieferoptionen geändert haben. Überraschenderweise stellten wir eine Verbesserung der Conversion-Rate fest, als wir die Außer-Haus-Zustellung zur Standardoption gemacht haben.“ – Jordy Holthuijsen, CCO bei XXL Nutrition
Versandkosten senken, ohne das Kundenerlebnis zu beeinträchtigen
Die Versandkosten sind oft der erste Faktor, den Kunden beim Checkout berücksichtigen, doch laut unseren Daten geben 77 % der Online-Shopper an, dass frühere Liefererfahrungen eine wichtige Rolle bei ihrer Kaufentscheidung spielen. Schlechte Liefererfahrungen kosten Händler nicht nur Gewinne, sondern auch treue Kunden.
Bis zu 20 % der E-Commerce-Pakete werden beim ersten Versuch nicht zugestellt. Allein 2022 verursachten fehlgeschlagene Lieferungen Kosten von 68.084 £ für britische Händler und 144.354 € für deutsche Händler. Die Reduzierung wiederholter Zustellversuche ist daher ein zentraler Faktor, um die Rentabilität auf der letzten Meile zu maximieren.
„Es ist für niemanden von Vorteil, wenn wir beim ersten Versuch nicht zustellen können. Es kostet uns mehr, es bedeutet mehr Aufwand für den Empfänger und es belastet die Umwelt zusätzlich. Wenn wir beim ersten Versuch erfolgreich sind, ist das immer die bessere Lösung.“ – Sem Geurten, Account Manager Strategic Partners DHL
Out-of-Home reduziert die Kosten für fehlgeschlagene Zustellungen
Paketstationen und Abholpunkte haben dank ihrer Flexibilität und Bequemlichkeit für Kunden eine nahezu 100%ige Erfolgsquote bei der ersten Zustellung. Anstatt sich Sorgen zu machen, den Zusteller zu verpassen, können Kunden ihre Pakete an einem OOH-Abholpunkt abholen, wann immer es in ihren Zeitplan passt.
Im Falle einer fehlgeschlagenen Hauszustellung bieten OOH-Optionen eine sichere sekundäre Abholstelle für Pakete. Statt einen weiteren Zustellversuch zu unternehmen, können Zusteller das Paket an einem nahegelegenen Abholpunkt hinterlegen.
„Angenommen, unser Fahrer versucht, heute ein Paket bei dir zuzustellen. Gibt es keinen Servicepunkt in einem bestimmten Radius, kommen wir am nächsten Tag zurück und versuchen es erneut. Wenn auch das scheitert, wird das Paket an den Absender zurückgeschickt – eine frustrierende Erfahrung für den Kunden.“ – Sem Geurten, Account Manager Strategic Partners DHL
OOH-Lösungen sparen nicht nur unnötige Zusatzkosten für Händler, sondern verbessern auch das Kundenerlebnis, indem sie mehr Flexibilität während der Lieferung bieten.
Kunden glücklich machen mit flexiblen Lieferoptionen
Außer-Haus-Zustelloptionen beim Checkout anzubieten, gibt Kunden die Kontrolle über ihre Lieferung ab dem Moment des Kaufs. Damit haben Online-Händler einen entscheidenden Vorteil, um Kundenerwartungen zu erfüllen und eine höhere Zustellquote sicherzustellen:
„Mehr Lieferoptionen anzubieten, steigert die Kundenzufriedenheit. Wir sehen, dass Kunden glücklich sind, wenn sie ein Paket an einem anderen Ort abholen können – sei es auf dem Weg von der Arbeit oder beim Einkaufen im Supermarkt.“ – Maarten Brondijk, Supply Chain Manager bei Jimmy Joy
Flexibilität ist ein entscheidender Faktor, um mehr Kunden anzuziehen. Wir haben Online-Shopper gefragt, welche Lieferfaktoren ihre Entscheidung, bei einem Online-Shop zu kaufen, am stärksten beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass 67 % der Online-Käufer beim Checkout ein spezifisches Lieferdatum und eine Uhrzeit auswählen möchten und 58 % wünschen sich die Möglichkeit, die Lieferung während des Transports anzupassen.
Insgesamt möchten 82 % die Möglichkeit haben, ein Paket umzuleiten, wenn der erste Zustellversuch scheitert. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Online-Händler ihren Kunden mehr Freiheit bei der Organisation der Lieferung bieten sollten.
Wie Wehkamp mit Außer-Haus-Zustellungen das Einkommen maximierte
Während Außer-Haus-Zustellungen noch ein aufkommender Trend sind, passen einige Händler ihr Geschäftsmodell bereits an, um diese kosteneffiziente Versandmethode zu nutzen.
2023 begann der niederländische Händler Wehkamp, für Hauszustellungen einen Aufpreis zu verlangen und Außer-Haus-Zustellungen als attraktivere Option zu fördern. Das Ziel: Die Anzahl der notwendigen Fahrten für Lieferungen reduzieren und die finanzielle Leistung verbessern. Mit Erfolg.
„Als Wehkamp Außer-Haus-Zustellungen einführte und Hauszustellungen kostenpflichtig machte, stieg die Anzahl der direkt an Servicepunkte gelieferten Pakete signifikant.“ – Sem Geurten, Account Manager Strategic Partners DHL
Wehkamp führte zunächst eine Gebühr von 0,50 € für Hauslieferungen und Retouren ein, um OOH-Lieferungen attraktiver zu machen. Wenige Monate später wurde diese Gebühr auf 1 € erhöht. Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Mittlerweile werden die Hälfte aller Bestellungen von Wehkamp an Out-of-Home-Punkte geliefert.
„Es war eine mutige Entscheidung, während einer schwachen Wirtschaftslage Gebühren für Retouren und Hauszustellungen einzuführen, während unsere Wettbewerber beides kostenlos anboten. Aber es hat sich als die richtige Wahl erwiesen. Wir haben unsere Retourenquote um 14 % gesenkt, während sich die Anzahl der Lieferungen an DHL-Servicepunkte verdreifacht hat. Das kommt nicht nur unserem finanziellen Ergebnis zugute, sondern auch unserem ökologischen Fußabdruck. Ich möchte alle Marktteilnehmer ermutigen, diesen notwendigen Schritt zu gehen, um unsere Branche nachhaltiger zu machen“ – Graham Harris, CEO von WRG
Durch die Förderung von Außer-Haus-Zustellungen konnte Wehkamp seine Einnahmen um 30 % steigern – trotz schwieriger Zeiten im E-Commerce. Diese Strategie hat ihnen geholfen, die Abläufe zu optimieren, Kosten zu senken und die Umweltauswirkungen ihrer Lieferungen zu verringern, während sie wettbewerbsfähig bleiben.
Versandkosten durch Außer-Haus-Zustellungen senken
Die Effektivität von Außer-Haus-Zustellungen steigt mit ihrer Akzeptanz. Je mehr Kunden beim Checkout OOH-Zustellungen wählen, desto kosteneffizienter wird die E-Commerce-Zustellung. Um die Nutzung von OOH-Zustellungen zu steigern, sind zwei Schlüsselfaktoren entscheidend: Bequeme Abholstandorte und das Anbieten von Außer-Haus-Zustellungen beim Checkout.
Bequeme Abholstandorte schaffen
Die Nähe von Abholpunkten spielt eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz von OOH-Zustellungen. Unsere Studie zeigt, dass 59 % der Kunden OOH-Zustellungen häufiger wählen würden, wenn Abholpunkte näher an ihrem Zuhause wären. Diese Daten unterstreichen eine grundlegende Wahrheit: In der heutigen Welt ist Bequemlichkeit die treibende Kraft des Verhaltens.
„Wenn es für den Verbraucher einen finanziellen Grund gibt, OOH zu wählen, wird er es häufiger tun. Aber das menschliche Einkaufsverhalten ändert sich langsam. Ich denke, irgendwann wird OOH der Standard für Lieferungen sein, vor allem, wenn es so bequem ist, dass an jeder Straßenecke eine Paketstation oder ein Servicepunkt steht.“ – Sem Geurten, Account Manager Strategic Partners DHL
Außer-Haus-Zustellungen im Checkout anbieten
Mit der zunehmenden Anzahl an Paketstationen und Servicepunkten liegt es an den Online-Händlern, die Nutzung zu fördern, indem sie OOH-Optionen beim Checkout anbieten.
„Die größte Herausforderung bei der Einführung von OOH-Zustellungen ist, dass Einzelhändler diese Optionen im Checkout anbieten müssen. Derzeit bieten nur wenige Anbieter eine direkte Lieferung an Servicepunkte im Checkout an. Wenn mehr Online-Shops dies tun, wird die Akzeptanz steigen.“ – Sem Geurten, Account Manager Strategic Partners DHL
Unsere Studie bestätigt diese Prognose: 48 % der Käufer würden OOH-Zustellungen häufiger nutzen, wenn Online-Shops sie im Checkout als Option anbieten.
Die Chance für Online-Händler liegt auf der Hand: Durch die Integration der Außer-Haus-Zustellung mit einem überzeugenden Kostenvorteil können sie sowohl die Präferenzen ihrer Kunden erfüllen als auch ihre Versandstrategie optimieren. Eine Win-Win-Situation für Händler und Verbraucher.
Warum Einzelhändler, die OOH anbieten, der Konkurrenz voraus sind
Während sich E-Commerce-Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten, ist es wichtig zu erkennen, dass „kostenlos und schnell“ nicht die einzige erfolgreiche Lieferstrategie für die Hauszustellung ist. Selbst große Akteure wie Amazon, die ihre Kunden ursprünglich an schnelle und kostenlose Hauszustellungen gewöhnt haben, fördern nun die Nutzung von OOH-Zustellmethoden. Amazon zahlt seinen Kunden sogar 10 $, wenn sie ihre Pakete an einem Servicepunkt abholen, anstatt sie nach Hause liefern zu lassen.
Durch die verstärkte Nutzung von Außer-Haus-Zustelloptionen können Einzelhändler von günstigeren Versandkosten profitieren und gleichzeitig die Kosten für fehlgeschlagene Zustellungen sowohl für sich selbst als auch für ihre Kunden senken.
Unternehmen wie Wehkamp zeigen, dass Käufer bereit sind, neue Lieferpräferenzen zu akzeptieren, wenn sie dadurch Versandkosten sparen können. Durch das Angebot der OOH-Zustellung als kostengünstige Option im Checkout können Händler nicht nur die Conversion-Rate erhöhen, sondern auch ihre Gewinnmargen schützen.
Außer-Haus-Zustellungen sind nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil, um das Beste aus deinen Online-Verkäufen herauszuholen.
Interesse geweckt? Lies jetzt mehr darüber, wie Außer-Haus-Zustellungen die Zukunft des E-Commerce prägen!