Nachhaltiger Versand gewinnt bei Verbrauchenden zunehmend an Bedeutung. Unternehmen, die sich aktiv mit Nachhaltigkeit und umweltfreundlichem Versand beschäftigen, schneiden langfristig besser ab als ihre Konkurrenz, die sich nicht darum bemühen.
In diesem Artikel erfährst du, was du als Onlineshop für einen nachhaltigen Versand tun kannst.
- Was bedeutet nachhaltiger Versand im E-Commerce?
- Nachhaltiger Transport
1. Nutze nachhaltige Versandoptionen
2. Kompensiere deinen CO2-Ausstoß - Nachhaltig verpacken
3. Verwende weniger (große) Verpackungsmaterialien
4. Verwende nachhaltiges Verpackungsmaterial - Nachhaltiges Sortiment
5. Mach dir ein Bild von deiner aktuellen Produktionskette
6. Recherchiere Optionen für nachhaltige Produkte
7. Kommuniziere klar über die Nachhaltigkeit deines Sortiments - Die Zukunft des nachhaltigen Versands
- Fazit
Was bedeutet nachhaltiger Versand im E-Commerce?
Nachhaltiges oder umweltfreundliches Versenden im E-Commerce bezieht sich auf die Transportmethoden, die für den Versand von Bestellungen mit möglichst geringer klimaneutraler Auswirkung verwendet werden.
Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Trend
Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility war einmal ein Trend, aber ist nun der Standard.
Unser E-Commerce-Lieferkompass zeigt, dass 46 % der Verbrauchenden besorgt über die Auswirkungen des Online-Shoppings auf die Umwelt sind. Über die Hälfte der deutschen Kaufenden erwarten sogar, dass Onlineshops bis 2023 grüne Lieferoptionen anbieten.
Unternehmen erkennen, dass Nachhaltigkeit sich lohnt: Nicht nur in der Geldbörse, sondern auch beim Vertrauen der Kundschaft. Obwohl Verbrauchende bewusster konsumieren, ist es immer noch schwierig, sie dazu zu bringen, mehr für nachhaltige Alternativen zu bezahlen. Dennoch wächst das Bewusstsein, es werden kreative Lösungen gefunden und preiswertere Optionen angeboten.
Wie kannst du als E-Commerce-Unternehmen nachhaltig versenden?
Als Onlineshop gibt es verschiedene Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um umweltfreundlicher zu versenden.
In diesem Artikel besprechen wir drei Aspekte der Nachhaltigkeit im E-Commerce: Transport, Verpackung und Sortiment. Außerdem teilen wir 7 praktische Tipps, die dir helfen, deinen ökologischen Fußabdruck und den deiner Kundschaft zu reduzieren.
Nachhaltiger Transport
Transport gilt als einer der umweltschädlichsten Aspekte des E-Commerce. Pakete werden international per Flugzeug, Schiff, LKW oder Lieferwagen verschickt. Was kannst du tun, um diesen Teil deines Versandprozesses nachhaltiger zu gestalten?
1. Nutze nachhaltige Versandoptionen
Eine Möglichkeit für Onlineshops, Nachhaltigkeit zu fördern, ist die Bereitstellung von umweltfreundlicheren Versandoptionen. Die meisten Versanddienstleister haben eine Nachhaltigkeitspolitik und arbeiten auf ihre eigene Weise an einer umweltfreundlicheren Zustellung. Wir haben einige deutsche Transportunternehmen für dich aufgelistet.
DHL GoGreen
Wusstest du, dass Deutschlands beliebtester Paketdienst DHL auch Vorreiter im nachhaltigen Versand ist? DHL GoGreen ist der klimaneutrale Versand von DHL, mit dem Päckchen und Pakete umweltfreundlich ausgeliefert werden.
Dabei setzt DHL gemeinsam mit der die Deutsche Post auf Elektromobilität. Im Vergleich zu anderen europäischen Wettbewerbern haben sie schon jetzt die meisten CO2-freien Zustellfahrzeuge. Zusätzlich wird CO2 durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. So sparst du pro Paket 30 % CO2-Emissionen im Vergleich zu anderen Paketdienstleistern in Deutschland.
GLS
Mit GLS versendest du zu 100% klimaneutral. GLS kompensiert die durch den Paketversand verursachten CO2-Emissionen u. a. über die Nutzung von nachhaltigem Strom, dem Einsatz von E-Fahrzeugen und die Unterstützung von Aufforstungsprojekten.
Du erhältst beim Versand mit GLS ein jährliches Zertifikat mit dem Nachweis des CO2-neutralen Versands.
Quicargo
Der Versanddienstleister Quicargo nutzt freie Ladekapazitäten in LKWs, um Versandkosten und CO2-Emissionen zu reduzieren. Du kannst dabei deine Paletten und Pakete nachhaltig versenden und gleichzeitig dabei helfen, die Anzahl der unnötigen Leerkilometer zu verringern.
Spring
Spring GDS ist ein globaler Lieferservice für grenzüberschreitenden E-Commerce. Mit einem einzigartigen Emissionswerkzeug misst Springt die exakten Emissionen jedes versendeten Artikels und gleicht diese durch Unterstützung von Umweltprojekten aus.
Dabei setzt Spring GDS auf erneuerbare Energien durch Windkraftanlagen in der Türkei, den Schutz des Regenwaldes und der Artenvielfalt in Peru sowie die Wiederbegrünung von Kenia durch den Erwerb von Wasserbündeln.
DPD
Der Paketdienst DPD ergreift schon seit 2006 vielfältige Maßnahmen zum Umweltschutz und versendet seit 2012 alle Pakete klimaneutral. DPD misst dabei den CO2-Fußabdruck pro Paket und plant diesen bis 2025 um 30 % durch u. a. Elektrofahrzeuge, grünen Strom und die Finanzierung sauberer Energieprojekte zu reduzieren.
Tipp: Schau neben umweltfreundlichen Paketdiensten auch gezielt nach den Versandmethoden, die sie anbieten. Die Abholung an einem Paketshop und die Lieferung an Packstationen sind umweltfreundlichere Alternativen zur Lieferung nach Hause.
Möchtest du gerne nachhaltige Versandoptionen anbieten können? Dann nutze direkte Integrationen mit verschiedenen (umweltfreundlichen) Versandmethoden über Sendcloud. Melde dich kostenlos an!
2. Kompensiere deinen CO2-Ausstoß
Neben der Verwendung von nachhaltiger Paketdienste kannst du natürlich auch selbst die Möglichkeit der CO2-Kompensation anbieten. Um dies tun zu können, ist es wichtig, zunächst deine eigene CO2-Emission zu berechnen oder berechnen zu lassen. Zum Beispiel mit dem CO2-Tool von ecorand.
Laut DPD verursacht der Transport eines Paketes im Schnitt 0,6 kg CO2–Emissionen, das sind ca. 122 gefüllte Luftballons.
Sobald du diese Daten für deinen Onlineshop berechnet hast, kannst du dich entscheiden, wie viel du der Kundschaft zusätzlich berechnen möchtest, um diese Emissionen zu kompensieren.
Durchschnittlich berechnen Onlineshops einen Aufschlag von 1–2 % und spenden diese zusätzlichen Kosten dann für einen nachhaltigen Zweck. Du kannst dich auch Organisationen anschließen, die dir helfen, deinen CO2-Ausstoß zu kompensieren.
Nachhaltig verpacken
Das ordnungsgemäße Verpacken von Paketen ist in der nachhaltigen E-Commerce-Branche wichtig. Jedoch führen zu große Verpackungen und das erneute Verpacken von Produkten zu Abfall. Trotzdem ist der Schutz von Produkten entscheidend, um Retouren zu vermeiden. Und durch die Vermeidung von Retouren vermeidest du auch mehr Emissionen.
3. Verwende weniger (große) Verpackungsmaterialien
Eine nachhaltige Art des Versands besteht darin, weniger Verpackungsmaterial zu verwenden. Oft wird mehr Material verwendet als nötig und der Karton ist zu groß, so dass viel Platz ungenutzt bleibt und „extra Luft“ transportiert wird.
Laut einer Studie des niederländischen Unternehmens Thuiswinkel besteht fast 50 % des Inhalts von Verpackungen aus Luft. Dies ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für die Verbrauchende ärgerlich.
Auch 62 % der deutschen Verbrauchenden finden, dass bei dem Versand von Bestellungen zu viel Verpackungsmaterial verwendet wird, wie unsere E-Commerce-Studie zeigt.
Um dies zu reduzieren, entscheiden sich immer mehr Onlineshops für einen Versandtasche. Es ist wichtig, die Größe und Art der Verpackung an die zu versendenden Produkte anzupassen, selbtverständlich innerhalb der Anforderungen für den sicheren Versand.
Über Sendcloud kannst du einfach Versandregeln festlegen, um bestimmten Bestellungen automatisch spezifische Boxen oder Verpackungen zuzuweisen, je nach Größe oder Gewicht. Auf diese Weise vermeidest du zu große Verpackungen zu verwenden.
4. Verwende nachhaltiges Verpackungsmaterial
Unsere Verbraucherumfrage zeigt, dass 69 % der deutschen Verbrauchenden möchten, dass das Verpackungsmaterial von Paketen vollständig recycelbar ist.
Immer mehr Unternehmen bieten Produkte aus recycelten Materialien oder biologisch abbaubaren Materialien an, wie die Produkte von Packoorang oder Repack.
Nachhaltiges Sortiment
Da die Produktionskette von Artikeln am meisten zur Umweltverschmutzung beiträgt, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis die Europäische Union auch hierfür Regeln einführt. Daher ist die Vergrünung deines Sortiments wichtiger denn je. Aber wie macht du das?
5. Mach dir ein Bild von deiner aktuellen Produktionskette
Um herauszufinden, wie nachhaltig dein aktuelles Sortiment ist, ist es wichtig, die Produktionskette zu identifizieren. Woher kommt die meiste Verschmutzung? Liegt das an der Produktion deines Sortiments oder zum Beispiel am Transport?
Sobald du das identifiziert hast, kannst du darüber nachdenken, inwieweit dein Sortiment Nachhaltigkeit benötigt.
6. Recherchiere Optionen für nachhaltige Produkte
Sobald du weißt, welche Produkte in deinem Sortiment Nachhaltigkeit benötigen, kannst du dich darum kümmern, wie du diese Nachhaltigkeit umsetzen kannst. Tausche dich mit Mitarbeitenden andere Onlineshops aus, um Inspiration zu erhalten, und kontaktiere deine Lieferanten, um herauszufinden, welche Optionen sie anbieten.
7. Kommuniziere klar über die Nachhaltigkeit deines Sortiments
Hast du dein Sortiment nachhaltiger gemacht? Stelle sicher, dass du dies klar und deutlich an deine Kundschaft kommunizierst. Gib auch an, welche Maßnahmen du ergriffen hast, um diese Produkte nachhaltiger zu machen, wie z. B.:
- Die Verwendung von recycelten Materialien
- Die Reduzierung von CO2-Emissionen
- Die Unterstützung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken
Außerdem kannst du auch angeben, welche Nachhaltigkeits-Siegel die Produkte haben.
Du kannst sogar einen Schritt weiter gehen und deine Kundschaft dazu motivieren, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Hänge zum Beispiel eine Aktion an dein nachhaltiges Sortiment oder biete kostenlosen Versand mit einer umweltfreundlicheren Versandoption an.
Die Zukunft des nachhaltigen Versands
Die Zukunft des nachhaltigen Versands ist vielversprechend. Immer mehr Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren und arbeiten an nachhaltigen Lösungen für Logistik und Versand ihrer Produkte.
Darüber hinaus gibt es auch neue Initiativen wie die Sharing Economy, bei der verschiedene Unternehmen zusammenarbeiten, um die Anzahl der Lieferfahrzeuge auf den Straßen zu reduzieren. Es wird auch immer mehr Wert auf die Verpackungen der Produkte gelegt, um den Einsatz von Kunststoff und anderen umweltverschmutzenden Materialien zu reduzieren.
Fazit: Beginne noch heute mit nachhaltigem Versand
Es sollte klar sein, dass (im E-Commerce-Sektor) etwas geändert werden muss, um die Welt und ihre Ressourcen weniger zu belasten. Nachhaltig versenden ist daher nicht mehr nur ein Trend, sondern der Standard.
Schau nicht nur darauf, mit welchen Paketdiensten du versendest, sondern auch auf das Verpackungsmaterial und darauf, wie du dein Sortiment nachhaltiger gestalten kannst.
Fange heute noch mit Nachhaltigkeit an und werde so jeden Tag ein bisschen grüner!
Hast du noch (einfache) nachhaltige Tipps für Onlineshops? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar.
PS: Lies auch unseren Artikel darüber, wie du die Kundenwartung im Jahr 2023 übertreffen kannst. – S